Zukunft braucht Miteinander

4.Iffeldorfer Gespräch zum Thema "Dorfentwicklung"

DORFENTWICKLUNG BRAUCHT MEHR MITEINANDER

Am 4.2.2020 folgten wieder erstaunlich viele Iffeldorfer*Innen der Einladung von Hans Lang, 2. BGM der Gemeinde Iffeldorf und Kandidat für das Amt des 1. BGM zum „Iffeldorfer Gespräch“. Zum Thema „Dorfentwicklung wurde schnell auch eine zentrale Feststellung „auf den Tisch“ gelegt:

Eine Bürgerversammlung im Jahr reicht nicht aus und lässt auch eine echte Beteiligung der Bürger kaum zu. Wir wollen bei der zukünftigen Gestaltung unseres Dorfes mitmachen, weil wir kein Bauträgerdorf sein wollen!“

Das passt sehr gut zu dem, was Hans Lang und sein Team unter Dorfentwicklung verstehen: „Eine frühzeitige, planvolle Reaktion auf zentrale Herausforderungen in den Bereichen Bauen & Wohnen, Mobilität & Verkehrs sowie Umwelt & Klima unter Einbeziehung aller Bürger“.

Im Rahmen dieses Dialogs müssen Antworten auf die Sorgen entwickelt werden, die Iffeldorfer*Innen wie folgt ausdrückten: „Ich arbeite im Sozialbereich, werde hier in Iffeldorf dringend gebraucht, aber eine Wohnung kann ich mir hier nicht leisten!“ – „Meine Kinder suchen ein Grundstück oder ein Haus, aber bei diesen Preisen haben sie als junge Familie keine Chance!“ – „Ich kann absehen, wann ich auf betreutes Wohnen angewiesen bin, aber in Iffeldorf tut sich einfach nichts!“

Maßvolle Nachverdichtung im Bestand und der Bau von Mehrfamilienhäusern wie am Rathausweg, genossenschaftliches Bauen, Erbpacht sowie Ausweisung von Neubaugebieten im modifizierten „Iffeldorfer-Modell“ könnten hier Lösungen sein, die diskutiert werden müssen, um den dörflichen Charakter zu erhalten.

Bei Mobilität & Verkehr gab es für Hans Lang die Anregung, den Weg vom alten Krankenhaus zum EDEKA so herrichten zu lassen, „dass man ihn auch dann als Radl- und Fußweg nutzen kann, wenn es geregnet hat“. Zusammen mit dem vorgesehenen Rad- und Fußweg entlang der nördlichen Seite der Penzberger Straße bis zum EDEKA wäre damit eine weitere, wichtige und sichere Verbindung im Dorf geschaffen.

Was die Verkehrssituation im Dorf betrifft, geht es auch nach Auffassung der Anwesenden wohl nicht ohne umfassendes Verkehrskonzept. Hier wollen die Iffeldorfer*Innen beteiligt werden. Um alle Möglichkeiten zu analysieren und Betriebsblindheit zu überwinden, bedarf es aber einer Beauftragung eines professionellen Verkehrs­planers.

Umwelt & Klima beginnt für viele Iffeldorfer*Innen mit Nachhaltigkeit. Sicherung der Nah­versorgung vor Ort verhindert Autoverkehr, da im Dorf fast alles fußläufig oder mit dem Radl erreicht werden kann.

„Wir müssen, können und wollen einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten!“ war die Vorgabe der Anwesenden an Hans Lang. Energieautarkie sei anzustreben über Blockheizkraftwerke für Neubauquartiere, Warmwasserkollektoren und Solarkollektoren auf geeigneten Grünflächen und Dächern. Mit Zisternen und großen Regentonnen ließe sich der Wasserverbrauch reduzieren und mit Vorschlägen für blühende Gärten dem Insektensterben entgegenwirken. „Wie haben mehr in der Hand, als wir denken, wir müssen es aber bewusst machen und auch angehen!“

So viel, so leidenschaftlich und so unterschiedlich am 4. Februar auch diskutiert wurde, eines war unstrittig: Dorfentwicklung braucht Miteinander, je mehr, desto besser!